Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Gefäß-Lexikon von A-Z

Suchbegriff: Angiografie

Unter Angiografie, abgekürzt „Angio“, versteht man die Röntgendarstellung von Blutgefäßen mit Kontrastmittel (KM). Diese Untersuchung ist vor vielen Operationen an den Arterien erforderlich.

Dazu wird eine Arterie in der Leiste oder am Arm in örtlicher Betäubung punktiert. Dann wird ein 3 mm dünner Katheter in das Blutgefäßsystem eingeführt, über den das Kontrastmittel injiziert wird. Je nach Lage des Katheters im Gefäßsystem stellen sich unterschiedliche anatomische Regionen dar, z. B. die Herzkranzgefäße (Koronarangiogarafie) oder die Arterien der Beine (Becken-Bein-Angiografie).

Während der Angiografie kann in geeigneten Fällen eine therapeutische Maßnahme an den Blutgefäßen erfolgen, z. B. die Ballonaufdehnung (PTA) einer Gefäßverengung oder das Einlegen einer Gefäßstütze (Stent).

Um Nachblutungen und Hämatome nach der Arterienpunktion zu vermeiden, wird bereits in der Röntgenabteilung an der Punktionsstelle ein Kompressionsverband angelegt, der 6–12 Stunden verbleiben muss. Nach Punktion der Leistenarterie muss für einige Stunden Bettruhe eingehalten werden.

Das Antidiabetesmittel Metformin (z.B. Glucophage ®, Siofor ®) muss 3 Tage vor einer Angiographie abgesetzt werden. Zur Untersuchung muss der Patient nüchtern sein, darf also 6 Stunden vorher nicht essen, trinken oder rauchen.

Das Kontrastmittel wird über die Nieren ausgeschieden. Um sicher zu sein, dass eine normale Nierenfunktion vorliegt, muss vor der Angiografie eine Blutabnahme zur Bestimmung des Laborwertes Kreatinin erfolgen. Auch das Schilddrüsenhormon TSH muss normal sein, weil das Kontrastmittel Jod enthält.

Zur technischen Durchführung siehe DSA.

Klinische Häufigkeit: **** sehr häufig

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