Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Gefäß-Lexikon von A-Z

Suchbegriff: Vorhofkatheter

Ein Vorhofkatheter dient zur Hämodialyse und ersetzt einen Dialyse-Shunt. Gebräuchliche Modelle sind: Demers-Katheter, Quinton-Katheter, Tesio-Katheter. Der Katheter wird über eine Vene am Hals eingeführt und bis zum rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben. Ein Vorhofkatheter zur Dialyse hat ein relativ großes Lumen, so dass der für eine Dialyse erforderliche Blutfluß erreicht wird.

Das am Hals herausschauende Ende wird beim Demers- und Quinton-Katheter duch eine kleine Operation einige Zentimeter unter der Haut in Richtung Brustbein verlegt, die Stelle am Hals wieder geschlossen und der Katheter durch einen zweiten Schnitt in der Nähe des Brustbeines wieder nach außen gelegt. Die Verlegung des Katheters über einige Zentimeter unter der Haut soll Infektionen vorbeugen, weil der Austritt des Katheters aus der Haut auf diese Weise weiter von der Eintrittsstelle in der Vene entfernt ist. Deshalb können diese Katheter auch langfristig (Monate) verbleiben. Zur Entfernung ist ebenfalls eine kleine Operation erforderlich.

Der Tesio-Katheter wird ohne Operation durch die Haut (perkutan) eingestochen und dient als vorüberhehender Zugang für Tage bis Wochen, bis ein funktionsfähiger punktierbarer Dialyseshunt geschaffen wurde.

Ein Vorhofkatheter wird steril abgestöpselt und nur zum Zwecke der Hämodialyse geöffnet.

Ein Vorhof-Katheter ist prinzipiell schlechter als eine arteriovenöse Fistel (Shunt), weil es häufiger zu Verstopfungen und Entzündungen des Katheters kommt.

Klinische Häufigkeit: *** häufig

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