Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus

Gefäß-Lexikon von A-Z

Suchbegriff: Venenthrombose

Unter einer Thrombose versteht man die lokale Bildung eines Blutgerinnsels in einem Blutgefäß. Am häufigsten betroffen sind die venösen Blutgefäße. Erfolgt die Gerinnselbildung hier, so spricht man von einer Venenthrombose oder Phlebothrombose.

Die Bildung eines solchen Gerinnsels hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Einer davon ist die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Je langsamer das Blut fliesst, desto eher kann sich ein Gerinnsel bilden. In den Venen fliesst das Blut wesentlich langsamer als in den Arterien.

Kommen zusätzliche Risikofaktoren hinzu, so zum Beispiel das Aussetzen der Muskelpumpe bei einer Gipsbehandlung am Bein, wird die Blutflußgeschwindigkeit noch geringer und es kann zur Gerinnung im Gefäß kommen, der Venenthrombose.

Daher erfolgt bei allen Ruhigstellungen im Beinbereich eine prophylaktische Antithrombosebehandlung (Antikoagulation) mit Heparinspritzen.

Thrombosen sind gefährlich. Akut kann es zu einer Lungenembolie kommen, die auch tödlich ausgehen kann. Hierbei löst sich ein Teil des Gerinnsels in den Venen ab und wird über den Blutstrom in die Lunge verschleppt.

Als Spätfolge kann es zu einem postthrombotischen Syndrom kommen.

Die Diagnose der Thrombose ist nicht immer einfach. Einseitige Beinschwellung und Wadenschmerzen können entscheidende Hinweise liefern. Die Diagnostik erfolgt mit Farbduplexsonographie oder Phlebographie.

Therapeutisch wurde früher eine mehrwöchige Bettruhe angeordnet, um einer Lungenembolie vorzubeugen. Neue Studien zeigen, dass das Risko hierfür bei einer Frühmobilisation geringer ist, daher werden Patienten mit Thrombosen heute allenfalls für eine sehr kurze Zeit immobilisiert.

Medikamentös stehen in der Akutphase tägliche Injektionen mit Heparin oder niedermolekularem Heparin zur Verfügung. Anschliessend bekommen die Patienten Marcumar® zur Blutverdünnnung.

Physikalisch ist die Kompression der Venen durch Kompressionsstrümpfe oder eine Kompressions-Strumpfhose sehr wichtig.

Klinische Häufigkeit: **** sehr häufig

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